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der Arbeitsgemeinschaft
Endoprothetik GmbH
Nach einem Hüftprotheseneinbau kann Arbeitsfähigkeit für sitzende und leichte körperliche Tätigkeiten erzielt werden. Arbeiten auf unebenem Gelände, körperlich anstrengende Tätigkeiten (z. B. Straßenbau), regelmäßiges Stehen und Gehen auf Leitern, Gerüsten oder Dächern sollten Sie nicht mehr durchführen. Vermeiden Sie auch das regelmäßige Arbeiten im Bücken, Knien oder in niedrigen Räumen. PKW und LKW fahren sind grundsätzlich möglich, aber ob die Gelenke und Muskeln dies einen vollen Arbeitstag von 8 Stunden und mehr schmerzfrei mitmachen, muss im Einzelfall entschieden werden.
Ihre Alltagsaktivitäten werden sich nach der Wundheilung durch die Schmerzlinderung und Bewegungsverbesserung positiv verbessern. Als grundsätzliche Regel ist jedoch zu beachten: Vermeiden Sie jeglichen Sturz!
Jogging, Skifahren, Kampf- und die meisten Wettkampfsportarten erhöhen die mechanische Belastung in der Umgebung der Hüftprothese oder erhöhen das Risiko einer Fraktur, so dass hierdurch unangenehme Folgen, wie z. B. eine frühzeitige Implantatlockerung, Implantatabnutzung oder schmerzhafte Sehnenreizungen, entstehen können. Sie werden im Allgemeinen von Ihren behandelnden Ärzten untersagt. Gegen (gemütliches) Fahrradfahren oder Spazierengehen sowie Schwimmen ist in der Regel nichts einzuwenden. Interessiert Sie Yoga oder Aerobic, so sprechen Sie zuvor mit Ihrem Operateur.
Nach der Wundheilung ist auch Intimkontakt möglich. Vermeiden Sie luxationsgefährdende oder schmerzende Hüftbewegungen, wie z. B. starke Beugung oder Drehung.
Die eingebaute Hüftprothese tauscht den arthrotisch verschlissenen Knorpel und Knochen gegen ein Kunstimplantat aus. Dadurch wird aber auch die Anatomie und Mechanik verändert. Deshalb kann Ihnen niemand eine 100%ige Schmerz- und Beschwerdefreiheit versprechen. Durch die große Anzahl von jährlichen Hüftprothesenoperationen sowie regelmäßige Nachuntersuchungen ihrer Patienten haben die operierenden Ärtze ihre Technik und den Erfolg immer weiter zu Gunsten der Patienten verbessert. Warum sollten Sie deshalb nicht von den Vorteilen des Verfahrens und der gestiegenen Erfahrung profitieren?
Ja, das persönliche Verhalten trägt zur Lebensdauer bei. Vermeiden Sie Stürze! Weiterhin, Lebens- und Essgewohnheiten nehmen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel und auf die mechanische Belastung der Prothese. Vermeiden oder reduzieren Sie Übergewicht, vermeiden Sie Sport mit erhöhter Sturzgefahr und zu großer Gelenkbelastung. Vermeiden Sie übermäßigen Genuss von Alkohol. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihr persönliches Risiko.
Beide Begriffe beschreiben die (postoperative) Entstehung von Knochengewebe an Stellen, wo normalerweise Muskeln oder Sehnen verlaufen. Die Bildung des zusätzlichen Knochens außerhalb eines Gelenkes (heterotope Ossifikation) kann Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit einschränken. In Extremfällen sollte nach Abschluss der Knochenneubildung dieser operativ entfernt werden.
Aseptisch bedeutet, dass keine Bakterien an dem Lockerungsprozess der eingebauten Prothese beteiligt sind. Im Falle einer zementierten Prothese ist zumeist der Zementmantel um die Prothese herum gebrochen, so dass das Metall keinen festen Halt mehr am Knochen findet. Bei zementfreien Prothesen liegt kein ausreichender Kontakt mehr zwischen Knochenbälkchen und Metall vor. Die Prothese schwingt bei jeder Bewegung, anstatt fest am Knochengewebe zu liegen.
In Höhe der Hüfte liegt zwischen dem Oberschenkelknochen und den Oberschenkelsehnen ein Schleimbeutel. Reizungen (= Entzündungen) verursachen Schmerzen. Weitere mögliche Ursachen für Schmerzen in dieser Region sind Muskelschwächen oder Nerven- und Bandscheibenprobleme im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Schmerzhaft gelockerte und mit Bakterien infizierte Prothesen sollten i. d. R. gewechselt werden. Ein weiterer Grund kann der persistierende Oberschenkelschmerz nach dem Einbau einer zementfreien Hüftprothese sein.
Bakterien im Operationsgebiet sind die häufigste Ursache einer Protheseninfektion. Hierdurch entstehen Schmerzen, Schwellungen, Rötung der Haut und bei frischen Wunden kommt es zu einer zunehmenden Sekretion von Flüssigkeit. Spülungen der Operationswunde, Antibiotika oder bei hartnäckigem Verlauf auch der Ausbau oder Wechsel der Hüftprothese sind zur Behandlung erforderlich. Man schätzt heute das Risiko für eine Infektion nach einem Ersteinbau auf bis zu 3 % ein. Der Arzt sollte deshalb vor der Operation von Ihnen über schon abgelaufene Entzündungen z. B. im Zahn- oder Hals-Nasen-Ohren-Bereich informiert werden.
Der Begriff Girdlestone-Hüfte beschreibt den Zustand nach Entfernung einer Hüftprothese, wie er z. B. zur Infektionssanierung erforderlich ist. Das betroffene Bein wird nach der Prothesenentfernung um mehrere Zentimeter kürzer, deshalb ist eine spezielle Schuherhöhung erforderlich. Die Oberschenkelmuskelkraft ist in dem operierten Bein mit einer Girdlestone-Hüfte vermindert. Gehstöcke gleichen dies aus.
Zunächst empfiehlt es sich vor einer Prothesenoperation mit dem Hausarzt oder Operateur über persönliche Risiken der Thrombose zu sprechen: Wurde bei Ihnen zuvor schon einmal eine Thrombose festgestellt? Liegen bei Ihnen Risikofaktoren vor, die eine Thrombose begünstigen? Nehmen Sie Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen (z. B. ASS®, Aspirin®, Marcumar®). Nach der Operation helfen gerinnungshemmende Heparinspritzen, Kompressionsstrümpfe, Beinmuskelübungen und spezielle Venenmanschetten, das Risiko so klein wie möglich zu halten. Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, wenn Ihnen aufgrund einer Herz- oder Nierenerkrankung der Arzt nichts Gegenteiliges rät.
nach obenTiefes Hinsetzen (Stuhl oder Toilette), Schuhe anziehen in der Hocke, Drehen im Bett auf die nicht operierte Seite, überschlagen der Beine sind für die Stellung der frisch eingebauten Hüftprothese riskant. Dies sollten Sie unbedingt in den ersten 6 Wochen nach der Operation vermeiden. Es gibt Hilfsmittel wie z. B. Schuhanzieher, Sitzkissen, Toilettenerhöhungen, die Sie vor diesem Problem schützen.
nach obenNach einer Hüftprothesenoperation hilft Ihnen die Krankengymnastik zu erlernen, wie Sie eigenständig aus dem Bett aufstehen, sich mit Gehstöcken fortbewegen und Treppen steigen. Weiterhin zeigt Ihnen der Therapeut, welche Bewegungen Sie zum Schutz vor einer Luxation unbedingt vermeiden müssen.
Nach der Wundheilung können Sie eine ambulante Krankengymnastik (Rehabilitation von zu Hause aus) durchführen. Alternativ wird der Bewegungs- und Muskelaufbau unter stationären Bedingungen einer gesonderten Einrichtung auch nach einem Prüfungätigen, die Berufsgenossenschaft nach Arbeitsunfällen und die Krankenkasse bei Rentnern zuständig. Je Fall wird individuell entschieden.
Sprechen Sie am besten schon vor oder kurz nach der Operation mit Ihrem Arzt (der den Reha-Antrag stellt) und Ihrer Kasse (die den Antrag bearbeitet) darüber. Ein spezielles Krankenbett ist nur sehr selten und ein Toilettenaufsatz für zu Hause nach Rücksprache mit Ihrem Arzt gelegentlich erforderlich. Überprüfen Sie jedoch Ihre häuslichen Möglichkeiten zu duschen oder zu baden.
Hilfreich ist es, wenn Sie in den ersten Wochen einen Stuhl in die Dusche stellen können oder ein sog. Sitzbrett über die Badewannenränder legen können. Gibt es in der Nähe der Toilette oder im Badebereich einen Haltegriff? Ein Sanitätsgeschäft berät Sie dabei gerne. Weiterhin achten Sie auf bequemes Schuhwerk, das einfach anzuziehen ist. Lockere Sandalen geben dem operierten Bein nicht unbedingt den nötigen Halt. Besser sind Sportschuhe mit einem Klettverschluss.
nach obenBei zementfreien Oberschenkelschäften kann ein belastungsabhängiger Schmerz auftreten, der nicht unbedingt auf eine Störung oder Komplikation der Prothese hinweist. Andere Erkrankungen wie z. B. eine Kniearthrose, ein Rückenleiden, ein Knochenbruch oder sogar ein Gefäßleiden können ebenfalls Beschwerden im Oberschenkel auslösen. War die Hüftprothese bisher schmerzfrei, wird der Arzt auch eine Implantatlockerung abklären.
nach obenDer Arzt plant jeden Operationsschritt anhand von Röntgenaufnahmen und speziellen Prothesenschablonen. Zugunsten einer optimalen Muskelspannung oder Passgenauigkeit zwischen der individuellen Anatomie und der vorgefertigten Implantate kann sie die vorherige Beinlänge ändern.
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