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der Arbeitsgemeinschaft
Endoprothetik GmbH

07.12.2012, Dresden
Daniel Schrednitzki

Kurzfristige klinische Ergebnisse von medialer Hemischlittenprothese in Kombination mit Femoropatellarersatz im Vergleich zur Totalendoprothese bei medialer und femoropatellarer Gonarthrose - eine prospektiv randomisierte Studie

Sana-Kliniken Sommerfeld, Hellmuth-Ulrici-Klinik, Klinik für Orthopädie
Autor: Daniel Schrednitzki

Frage:

Zeigt die Implantation eines medialen Hemischlittens in Kombination mit einem Femoropatellarersatz bei isolierter medialer und femoropatellarer Gonarthrose während der ersten 6 Monate bessere klinische Ergebnisse im Vergleich mit der Implantation einer Totalendoprothese? – Eine prospektiv randomisierte Studie.

Hintergrund/Einleitung:

Die endoprothetische Versorgung mit Totalendoprothesen ist eine etablierte Therapie der fortgeschrittenen Gonarthrose. Bei Vorliegen einer isolierten Arthrose im medialen oder lateralen Kompartiment erlebte in den letzten Jahren die Implantation unikondylärer Oberflächenersatzprothesen eine Renaissance. Die erhaltende Propriozeption sowie physiologische Kinematik sind in mehreren Untersuchungen belegt worden.
Vor dem Hintergrund, dass unikompartimentelle Arthrosen häufig mit einer femoropatellaren Arthrose kombiniert sind, untersucht die vorliegende Studie ob die Kombination einer medialen Schlittenprothese und eines patellofemoralen Gelenkes gleich gute oder bessere klinische Ergebnisse als die Implantation einer Totalendoprothese ergibt.

Material/Methoden:

In einer prospektiv, randomisierten Studie mit zwei Gruppen a 40 Patienten werden entweder eine Totalendoprothese oder eine unikondyläre Prothese gepaart mit einem patellofemoralen Ersatz implantiert.
Alle Operationen werden von einem Operateur in gleicher Implantations- und Zugangstechnik durchgeführt.
Untersuchungen finden präoperativ, postoperativ stationär, 6 Wochen, 3/6/12/24 Monate postoperativ statt. Es erfolgt jeweils die Erhebung von KneeScore/FunctionScore, Womac-Arthrose-Score, Oxford Knee Score, SF-36 sowie subjektiver Zufriedenheit.

Ergebnisse:

Es besteht Vergleichbarkeit beider Gruppen bezüglich Alter/Gewicht/Geschlecht.
In beiden Gruppen kam es zu einer Steigerung des Knee Society Score. In der Gruppe der bikompartimentellen Prothesen kam es zu einer Steigerung von 99 auf 158, in der Gruppe der Totalendoprothesen von 89 auf 163. Ebenso besteht eine Steigerung des Oxford Knee Score in der bikompartimentellen Gruppe von 23 auf 31; in der Totalendoprothesengruppe von 20 auf 32. Es zeigt sich augenblicklich nach 6 Monaten postoperativ kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen.
Bisher sind 80% der geplanten Patienten in die Studie eingeschlossen.

Schlussfolgerung:

Die Implantation von partiellen Oberflächenersatzprothesen ist umstritten. Die Renaissance in den letzten Jahren ist auf verbesserte Implantationstechniken und neuere Implantate zurückzuführen. Die Kombination von einzelnen unikondylären Schlittenprothesen mit Oberflächenersatz des patellofemoralen Kompartimentes ermöglicht die individuelle Anpassung. Der Erhalt der Kreuzbänder und des lateralen Kompartimentes ermöglichen eine physiologischere Kinematik bei erhaltender Propriozeption. Gepaart mit dem geringeren Operationstrauma ist eine frühere Rückkehr in den Alltag, ggf. Arbeit möglich. Ob die Standzeiten denen von Totalendoprothesen ebenbürtig sind, werden zukünftige Untersuchungen zeigen.

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